Unter Übergewicht bezeichnet der Mediziner ein zu hohes Körpergewicht, welches auf Grund eines zu starken Fettanteils im Körper gebildet wird. Während 10%ige Abweichungen zum Normalgewicht noch als akzeptabel betrachtet werden, bedeuten 20%ige Abweichungen hingegen ein enormes Gesundheitsrisiko.
Ab wann ist man zu dick?
Die bekannteste und auch effektivste Möglichkeit stellt die Berechnung laut Körpermassenindex (auch bekannt als Body-Mass-Index oder BMI) dar. Mit jener speziellen Formel lässt sich das eigene Körpergewicht interpretieren; laut Weltgesundheitsorgansation sind Personen, die zwischen den Werten 18,5 kg/m² sowie 24,9 kg/m² liegen, normalgewichtig. Ab einem BMI von 25 wird geschlechterunabhängig von Übergewicht gesprochen.
- Normalgewicht: 20 bis 25
- Grad I - Übergewicht: 25 bis 30
- Grad II - Fettsucht (Adipositas): 30 bis 40
- Grad III - schwere Fettsucht (Adipositas): Werte über 40
Ab einem BMI von 30 muss gehandelt werden!
Natürlich müssen bei jener Aufstellung mehrere Faktoren berücksichtigt werden, damit am Ende ein adäquates Ergebnis übrig bleibt. So sind etwa das Geschlecht, das Alter sowie auch die sportliche und berufliche Tätigkeit von wesentlicher Bedeutung. Natürlich muss auch der Anteil von Fett sowie Muskeln Berücksichtigung finden.
Die Ursachen für Übergewicht sind vielschichtig
Übergewicht kann Folge von falscher Ernährung, mangelnder Bewegung oder Stoffwechsel-Krankheiten sein.
Die Gründe, weshalb manche Personen übergewichtig sind, liegen meistens an der falschen Ernährung: Der Mensch isst zu viel, zu süß und zu fett. Zudem nimmt er zu viel ballaststoffarme Nahrungsmittel auf und versorgt - mit Kohlenhydraten - seinen Körper mit zu viel Energie. Süße Getränke und Alkohol sind des Weiteren auch Kalorienbomben, die das Gewicht nach oben treiben.
Aber auch genetische Faktoren oder eine Unterfunktion der Schilddrüse können für zu viel Gewicht verantwortlich sein. Es gibt aber auch klassische Fälle einer "Anerziehung" (Essen zu vorgegebenen Zeitpunkten, auch wenn man nicht hungrig ist), die den Kindern schon im Elternhaus beigebracht wird.
Übergewicht begünstigt Krankheiten wie Bluthochdruck oder Herzbeschwerden
Der Mediziner achtet bei den Patienten auf das Fettverteilungsmuster; jenes wird in den "Apfeltyp" (verstärkte Fettverteilung in der Bauchgegend) und den "Birnentyp" (vor allem finden sich hier Fettdepots am Hinterteil) unterschieden. Vor allem das "Bauchfett" stellt gesundheitliche Risiken dar. So sind Bluthochdruck, Diabetes, Herzbeschwerden oder auch Arthrose klassische Erkrankungen, welche auf Grund des zu hohen Gewichts auftreten bzw. begünstigt werden. Fakt ist, dass das Ausmaß und die Entstehung der Krankheit nicht unbedingt mit der Ausprägung des Übergewichts zu tun haben. Mitunter sind die Faktoren entscheidend, ob es sich um den Apfel- oder Birnentyp handelt.
Studien
Verzehrstudie II: Über die Hälfte aller Deutschen sind zu dick!
Verschiedene wissenschftliche Studien kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass über die Hälfte aller Deutschen an Übergewicht leiden. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz untersuchte das Max-Ruber-Institut in der Nationalen Verzehrstudie II das Ernährungsverhalten von Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland. Bei der repräsentativen Studie mit einer Stichprobe von knapp 20.000 Teilnehmenden kam das Institut in dem Jahr 2008 zu alarmierenden Erkenntnissen:
Die Hälfte aller Frauen sind übergewichtig und der Anteil von übergewichtigen Personen ist bei Männern sogar noch weit höher als bei Frauen. 70 von 100 Männern sind präadipös oder adipös.